Ein Video Lernhäppchen zum z’Mittag? Noontime Video Snacking

Gedanklich schon beim Mittagsmenü und physisch noch beim Online-Lesen von Elliot Masie’s Learning Trends, fällt mir seine Idee ins Auge, die dem Vorsatz, die Festtagspfunde wieder abzubauen, sehr zuträglich ist. Wenn man – um zur Online-Avantgarde zu gehören – statt Mittagessen lieber ein Nachrichten- oder Lernvideo konsumiert, dann mache ich da mit. So geht es heute also nicht in die Mensa und nicht zum Sport, sondern zur geistigen Ertüchtigung auf Youtube oder CNN. Aber halt, nichts übertreiben: Wenn von der New York Times vom Trend berichtet wird, dass um die Mittagszeit am Arbeitsplatz besonders viel gesurft wird, heisst das nicht, dass man Essen und Sport ganz ersetzt, gefragt sind minutenkurze Webcasts oder Video-Blogs. Wenn Sie also auch „Hunger“ haben, einige Häppchen dieser Art sind ja hier im „Speiseplan“ Kategorie Vlogs zu haben. Guten Appetit!

Vorsätze zum Neuen Jahr: Andrea 2.0

Ein guter Arbeitstag beginnt mit … „… der täglichen Infodosis aus knapp 10 Blogs.“ (Lars Hinrichs)
So der heutige XING-Chef und Unternehmer im FAZ-Interview „Ich über mich“ mit dem Titel „Lars 2.0„.

Soweit bin ich noch nicht, muss ich doch offen zugeben, dass ich mir noch nicht die Gewohnheit zu eigen gemacht habe, Blogs regelmässig wie eine Tageszeitung zu lesen. Von „Andrea 2.0“ kann also noch nicht die Rede sein, aber das Jahr hat ja auch erst begonnen, und die 2.0 zu erreichen scheint mir ein durchaus umsetzbarer Vorsatz.

Zeitungslesestapel(Nun ja, sobald ich erst einmal die liegen gebliebenen Zeitungen von letztem Jahr durchgesehen habe – diesen Stapel hier im Foto habe ich vor dem Zugriff meiner Haushaltshilfe gerettet, ihr aber versprochen, dass er im neuen Jahr nicht mehr da sein wird, d.h. der Stapel hat noch eine Galgenfrist von einer Woche.)

Jetzt fragen Sie sich bestimmt auch, welche persönlichen Web 2.0 Anwendungen man in der zeitgemässen Wissensarbeit pflegen müsste, um sich „2.0“ fühlen zu können. Praktisch wäre, man käme auf zehn, dann könnte man vom Zehnkampf des Wissensarbeiters 2.0 sprechen. Das klingt aber zu athletisch und nach Besiegen von Einzelkämpfern, statt nach Teamarbeit. Motivierender wäre ein Punkteschema, nach dem man für sich selbst zusammenrechnet, ob man auf Niveau Web 1.3 oder z.B. bereits Web 1.8 operiert. Diesen Gedanken hatte ich schon zum roten Faden eines meiner Vorträge gemacht: „Sind Sie up-to-date?„.

Welche zehn Anwendungen in meine 10-er Liste gehören, werde ich demnächst in Fortsetzung der oben erwähnten – und downloadbaren – Vortragsinhalte in einem eigenen Beitrag beschreiben. Hier sei vorweggenommen: Mir fehlt mindestens ein Punkt für: „Newsreader einrichten und regelmässig nutzen„. Das sieht man ja schon daran, dass derzeit in diesem Blog noch eine Blogroll fehlt, also für mich die Auswahl der Blogs, die ich regelmässig zum Thema Enterprise 2.0 / Business 2.0 lese und empfehle. Gut Ding will Weile haben: Das kommt schon noch!

Randnotiz, Lernwerkstatt, Fundgrube, und welche Kategorien fehlen noch?

Die Bildung von Kategorien für Blogbeiträge ist eine Kunst. Wie wohl will der typische Leser dieses Blogs die Inhalte ordnen? Was Sie hier vorfinden, ist das, was sich beim Planen und Schreiben bisher so ergeben hat:

  • Case Friday“ war die erste und einfachste Kategorie und steht für die als Vlog aufbereiteten Interview-Ausschnitte mit Web 2.0 Erfahrenen.
  • Als „Lernwerkstatt“ kategoriesiere ich Beiträge, die von Wissen handeln, das ich mir selbst in einem längeren Gestaltungsprozess erarbeitet habe. Die Werkstatt Metapher drückt folgendes aus: Beim Gestalten bin ich konzentriert und längere Zeit als beim Verfassen von E-Mail an meinem Arbeitsplatz, meiner Werkbank mit Material und Tools. Es entsteht etwas Neues und Eigenes, das ich mir wie ein Schreiner gezimmert habe, sowohl in Hand- wie auch Kopfarbeit. Und das Ergebnis ist auch für die Nutzung durch andere gedacht, z.B. dieser Beitrag hier.
  • Oft findet man fertige informative Content-Objekte und muss nicht auf die eigene Herstellung zurückgreifen. Dafür gefällt mir der Begriff „Fundgrube„. Man findet Wertvolles, ohne dafür viel Zeit und Geld investieren zu müssen, das man wieder- und weiterverwenden kann. Und dabei kommt typischerweise das Gefühl auf, man wäre auf einen Schatz gestossen. Was ich für Sie und mich hier in die Fundgrube einteile soll trotzdem mehr als nur „Gesammeltes“ sein, eine Spur „Originalität“ gehört auch hier dazu. Das Gefundene wird duch persönliche Analyse mit Mehrwert versehen, dadurch personalisiert. So wie man ein Kleidungsstück aus der Fundgrube mit eigenen anderen Stücken oder Accessoires kombiniert oder sogar leicht umarbeitet, um es in das persönliche, aktuelle Outfit zu integrieren, so soll gefundener Content durch persönliche Analyse angereichert werden.
  • Randnotiz“ werden Postings genannt, die Bemerkungen über diesen Blog enthalten und nicht Informationen zum Thema Business 2.0. Als Metainformation sind die Randnotizen – jedenfalls i.e.S. – nicht als Business 2.0 Wissen zu verstehen. Das sehen Sie an diesem Beispiel.

Nun wird es bei diesen Kategorien nicht bleiben. Vielleicht werden mir Kommentare Aufschluss über die nützlichsten Schlagworte geben. Eine Leserbemerkung ist bereits der Vater des Gedankens einer neuen Kategorie. Jemand meinte, dass ich mir wohl zu jedem Blog-Beitrag ziemlich viele Gedanken machen würde. Da dies als fernschriftlicher Text ankam, fehlt mir die Kontextinformation, ob die Bemerkung als Kompliment oder eher als Rüge gemeint war, und wieviel Ironie darin steckt. Will der Schreiber sagen, der Blog könnte zu gedankenschwer werden und das solle ja ein persönlicher Blog nicht sein – jedenfalls nicht nur? Nun, dem kann vorgebeugt werden. Als ersten Schritt füge ich schon mal die Kategorie „Leichtigkeit“ hinzu, als persönliches Mahnmal an mich, auch mal etwas zu schreiben, was man nicht lange gedanklich mit sich herumträgt. Möge es mir gelingen, eine geschätzte Variante zu finden zur unendlichen Leichtigkeit und zur unerträglichen Leichtigkeit des Bloggens.

(M)eine persönliche Blog-Strategie entwickeln

Nun sind die ersten Blogposts publiziert und Sie haben einen ersten Eindruck gewonnen. Wer den Millionen von Blogs noch einen weiteren hinzufügt, sollte sich jedoch fragen warum und wozu eigentlich – und dies auch den Lesern sagen – oder? Dazu hatte ich mir schon länger Gedanken gemacht und die Überlegungen dazu in meinen diversen Notiz-Containern (papierne und digitale) gesammelt. Den Auslöser, meine persönliche Blog-Strategie – zumindest die Version 1.0- hier explizit zu machen, gab ein eingeladenes Referat an der HSG. Ich hatte Ajit Jaokar, einen erfahrenen und mit seinem „Open Gardens Blog“ sehr bekannten Blogger in meiner Vorlesung „Knowledge Management in Global Business“ eingeladen. In Vorbereitung des Interviews mit ihm machte er mich auf seinen Beitrag „Everything you wanted to know about blogging but were afraid to ask“ aufmerksam, der mich zu diesem Mindmap für meine Blog-Strategie inspirierte und sicher auch Ihnen wertvolle Einsichten vermittelt.

Blog Strategie Kriterien

Hier ist im einzelnen dargestellt, wofür ich mit diesem meinem persönlichen Wissensblog stehen will (1). Auch von den Zielen, die ich im Sinn habe, sieht man viele Details. Zu den Kriterien (2) (Leser- bzw. Kundensegment und Kundennutzen) und (4) (Messgrössen, an denen ich das Erreichen meiner Ziele festmachen will) werde ich mich in zukünftigen Blogpostings äussern. Gerne nehme ich Anregungen dazu entgegen.

Jaokars Motto „Dominate – go big or go home!“ liess mich beim ersten Lesen schlucken. Ein hoch gestecktes Ziel. Nun, jetzt habe ich ja losgelegt, und es gibt kein Zurück mehr. Aber eigentlich bin ich gar nicht nervös: Denn mir funkt aus meinen anderen Gedankenwelten eine Stelle aus dem Buch Siddhartha von H. Hesse – meiner Weihnachtslektüre – zwischen diese Zeilen. Da fragt Siddhartha seinen Freund: „Haben wir Ziele erreicht? Antwortete Govinda: Wir haben gelernt und wir lernen weiter“. So betrachtet, sehe ich dem Soll-Ist-Vergleich meiner persönlichen Zielerreichung entspannt entgegen.