Wiki als Intranet: So räumt man Hürden für die Mitarbeit aus dem Weg (Teil 1 von 9)

In den nächsten Wochen ist hier von einem Unternehmenswiki die Rede, das die Bezeichnung „visionär“ verdient. Für die Synaxon AG fühlte es sich vor zwei Jahren visionär an, inzwischen ist es eine vertraute, alltägliche Anwendung und Arbeitsweise. Eine bemerkenswerte Besonderheit dabei ist, dass alle sogenannten „Regeln“ freigegeben sind. Das reicht von Regeln zum Versand von Paketen und zur Parkplatzordnung bis hin zum Kostenantragsprozedere und Verfahren zur Finanz- und strategischen Planung. Im April, zum Aufnahmezeitpunkt des Interviews, umfasste das Unternehmenswiki rund 15.000 Seiten und bei über 90 000 Edits gab es keinen einzigen Missbrauch. Der Initiator und CEO Frank Roebers teilt seine Philosopie und seine Erfahrungen in einer Reihe von neun Kurzbeiträgen mit, die hier mit dem ersten Vlog startet:

In diesem ersten Vlog erfahren wir dazu in knapp vier Minuten unter anderem:

  • alle Mitarbeiter können alles ändern. Wir vertrauen unseren Mitarbeitern so weit, dass sie tatsächlich nur das ändern, was von allen mitgetragen werden kann, auch von der Geschäftsleitung.
  • Hiermit haben unsere Mitarbeiter eine Hürde verloren, die sie vorher an der Mitarbeit gehindert hat. Das hat für uns ganz enorme Effekte gehabt. Es werden alle Regeln relativ häufig bearbeitet.
  • Das erste, was man sich zu Beginn des Arbeitstages anschaut, sind die Blogs im Wiki: Was ist Neues im Blog? Dann schaut man im E-Mail Account, ob auf der eigenen Beobachtungsliste etwas passiert ist. Roebers selbst hat die für ihn wichtigsten Regeln (die er selbst als Regelinhaber mit verfolgt) und einige Projektportale (z.B. ein Six-Sigma-Projekt) auf der Beobachtungsliste. Er hat ca. 200 Seiten auf Beobachten gesetzt, d.h. das meiste, was im WIKI stattfindet, bekommt er nicht mit.

Auch wenn das Wiki in den eigenen Augen nicht mehr visionär erscheint, so gehen dem Unternehmen die Visionen nicht aus. Roebers meint: „Möglicherweise lösen sich unsere Strukturen noch weiter auf. Wir haben heute noch Hierarchien, zwei Führungsebenen mit einer schwach ausgeprägten dritten. Mein Eindruck ist: Da ist noch was im Fluss.“

Update: Dass „der Fluss“ weiter in Richtung Enterprise-2.0-Anwendungen und -Kultur fliesst, schildert Frank Roebers in seinem Zwischenbericht von 2. Januar 2009 auf dem Synaxon Blog.

Vlog-Reihe: Ein Unternehmen, das auf Wikis aufgebaut ist: SYNAXON AG (Intro)

Am kommenden Freitag startet eine weitere Vlog-Serie, diesmal zum Thema Unternehmenswikis. In neun weniger als 4 min. kurzen Gesprächsausschnitten aus einem Interviews, das ich im April diesen Jahres mit CEO Frank Roebers führte, erfahren Sie – fast – alles, was Sie schon immer über Unternehmenswikis, die ein traditionelles Intranet ablösen, wissen wollten.

Was für ihn der Auslöser war, auf Wikis zu setzen, und bei welcher Ausbaustufe man heute angelangt ist schildert Frank Roebers in diesen beiden Kurzstatements „Initialzündung“:

und „Wiki ohne Grenzen“ (siehe auch Vlog-Splitter auf www.business20.unisg.ch). Die SYNAXON AG spricht inzwischen über sich selbst als Unternehmen, das auf Wikis aufgebaut ist (vgl. öffentliches SYNAXON Wiki).

In der Vlog-Serie, die in der Kategorie „Case Friday“ in den nächsten Wochen erscheint, wird deutlich, warum man dies kaum treffender sagen könnte.

Für die Ungeduldigen: Einen ersten Eindruck von der dort gelebten Wiki-Philosophie vermittelt auch ein Artikel „Die Gläserne Firma„, der im brand eins Magazin 3/2007 erschienen ist.

Bloggen lernen: Learning by Doing, and be Genuine (7 von 7)

Am Schluss meines Gesprächs mit Ajit Jaokar steht die Frage nach einer Empfehlung aus berufenem Munde für Newbies. Wie kann man sehr effektiv das Bloggen lernen? Hören wir, was Jaokar den Studierenden und mir dazu ans Herz gelegt hat:


Und die wesentlichen Kernaussagen hier im Text:

  • Try it out and do it for some time.
  • There is no exact answer to how these things work. (Siehe dazu auch einige interessante Passagen aus einer Keynote von Clay Shirky, die ich kürzlich in dem Blogpost „Woher die Zeit nehmen …“ hervorgehoben habe; ab Minute 7 jener Videoaufzeichnung)
  • You might end up doing something different than you intended to do.
  • Also be genuine, because I really think it is different to fake stuff.

Traffic – Erfolgsmassstab für einen Blog (6 von 7)

Die Kenngrösse „traffic“ erzeugt bei Websitebetreibern glänzende Augen und einen Glückshormonschub – im Gegensatz zu Grossstadt-Autofahrern wie mir zur Zeit in Barcelona, wo „traffic“ eher mein Stresshormonlevel hochtreibt. Für den Website-Verkehr gilt in aller Regel „Umso mehr ‚traffic‘, desto besser„.

Was das mit dem Google-Page-Rank zu tun hat, erklärt Ajit Jaokar in diesem Gesprächsausschnitt (1,5 Minuten). Er hat mit seinem Blog bereits schon 7 von 10 Ranking Punkten erzielt, was für den Blog einer Einzelperson sehr hoch ist.

Den aktuellen Page-Rank kann man mit diesem Tool überprüfen. Open Gardens hat nach wie vor 7, und siehe an, mein Blog hier kommt auf 4. Aktualisiert wird diese Kennzahl von Google alle paar Monate.