Suchrezept für Enterprise 2.0 Top Blogs – beim Wort genommen

Die aktuelle Anleitung im RWW-Blog „Comparing Six Ways to Identify Top Blogs in Any Niche“ habe ich beim Wort genommen und mich daran gemacht, den Ordner „Enterprise 2.0“ in meinem Newsreader zu bestücken. Marshall Kirkpatrick schreibt zu Recht in seinem Post „Identifying top niche blogs is invaluable knowledge for anyone wanting to enter, study or market to people in a particular field. It’s one of the fastest and most effective ways to learn the lay of the land and get involved in the community …„. Das Ergebnis für die Suchbegriffe „Enterprise 2.0„, „Business 2.0“ und „Social Software, Unternehmen“ zeigt diese Auflistung, wobei jeweils nur die ersten 10 Treffer berücksichtigt sind:

Mit den sechs von Kirkpatrick mit Vor- und Nachteilen vorgestellten Recherchemethoden, die er als „fast and free options“ bezeichnet, habe ich folgende Erfahrungen gemacht. Ja, kostenfrei sind sie, aber schnell geht es nicht mit allen. So habe ich den Weg über Google-Reader-Empfehlungen von vornherein ausgeschlossen. AideRSS braucht mir, als Noch-Nicht-Power-User und in meiner Ungeduld, ein paar Vorbereitungsschritte zu viel, um zum Ergebnis zu kommen, ist aber eine clevere Sache. Blieben also noch diese vier Suchstrategien und wie es mir damit ergangen ist:

  • Technorati Blog Finder:
    Im Blog Directory gibt es in den Rubriken „Business“ und „Technology“ keine passende Kategorie; Web 2.0 ist zu breit. Eine Ausweichlösung ist aber Technorati Search, Advanced. Ich gebe dort bei „Search in Blogs about …“ meine Suchbegriffe ein, und bei AT LEAST ONE of the words „2.0“.
  • Del.icio.us Tag Search:
    In der Tag-Suche gebe ich sowohl „Blog“ als auch meine Suchbegriffe ein. Da mich deutschsprachige Blogs besonders interessieren, gab es auch einen Versuch mit der Begriffskombination „Social Software Unternehmen“. Auf dem Weg konnte ich – über das hinaus, was schon gefunden war – lediglich einen Blog finden, der in 2007 geschlossen wurde, aber in dessen Archiv man noch recherchieren kann.
  • StumbleUpon:
    Die acht „Popular Topics“ und auch die Tag-Clouds unter „Show me more“ helfen nicht weiter. Zum Themenkreis „Enterprise 2.0“ tummeln sich hier nicht viele Leute. Die Suche bei „Websites“ nach „Enterprise 2.0“ liefert zwar Ergebnisse, aber nur eine Website hat mehr als einen Review, und eine Erwähnung oder Empfehlung ist zwar nicht Nichts, aber noch nicht „Collective Intelligence“. Und von den gefundenen Sites aus dann den Button „Stumble!“ zu drücken …, das kommt mir wie willkürliches Herumstolpern im Wust der Websites vor, also schnell wieder weg da.
  • Ask.com Blogsearch:
    Die Suchbegriffe sind hier schnell eingetippt, und das Ergebnis ist auch flott angezeigt. Zusätzlich Relevantes ist auf dem Weg nicht zu finden.

Fazit: Obwohl in Kirkpatricks Blogpost kritisiert, war Technorati hierfür doch der effektivste Weg, Themenblogs zu identifizieren, allerdings über die „Advanced Search“. Von da aus kommt man über die Blogrolls der gefundenen Blogs weiter. Mit Del.icio.us recherchieren, ist auch noch ein paar Minuten wert. Wenn sich die Suchbegriffe auf den Content der Blogposts beziehen, erhält man sehr viele nicht gewünschte Ergebnisse zurück: Websites von Anbietern und Tools, Blogs zu einem anderen Thema, Wikipedia-Einträge oder Publikationen.

Blogout in Hong Kong

Titelseite des Hong Kong Magazine vom 8. Feb. 2008

Welch erstaunliches Zusammentreffen: Mein Forschungshalbjahr führt mich nach Hong Kong, an das IS Department der City University, und beim Morgenkaffee lese ich, dass dem Hong Kong Magazine das Faulsein eine Titelseite wert ist. Für mich waren die letzten Tage eine Auszeit vom Bloggen, denn ein Sabbatical ist für das in sich gekehrte Denken da. Nennen wir es deshalb ein Blogout, sicher kein Blackout. Und wie sieht das Lazy-Sein beim HK Magazine aus: Die Titeseite ist leer und die Leser/innen sind – ganz im Sinne von User Generated Content a la Web 2.0 – aufgefordert:

Aufforderung zum Selbermachen

Sind Wissensblogs auch etwas für andere Unternehmen? (Teil 8 von 8)

Als letztes Thema in diesem Gespräch über den internen Blog bei namics kommt nun DIE Frage, die wohl allen unter den Nägeln brennt: Wäre so ein Blog auch etwas für unser Unternehmen, würde diese Art zu kommunizieren bei uns funktionieren, würden unsere Mitarbeiter/innen dabei mitmachen?

Eine solche Frage kann natürlich hier in Kürze weder pauschal noch erschöpfend beantwortet werden. Wie Marcel Albertin es sieht, ob diese Art der Kommunikation auch für grössere und andersartige Unternehmen denkbar ist, können Sie hier mitverfolgen:

Ausgewählte Kernaussagen in diesem Gesprächsabschnitt über Einsatz und Einsetzbarkeit derartiger Blogs auch in anderen Unternehmen sind:

  • Wirklich umgesetzt wird das nur in ganz kleinen Teilen. Sei es in Abteilungen oder so. Aber firmenweit wird das noch ganz ganz selten eingesetzt. Aber ich bin überzeugt, dass dies die Art und Weise der Zukunft sein wird.
  • Wir (gemeint ist namics) können es einfach ausprobieren. Wenn es dann nicht tut, dann machen wir wieder etwas anderes. Das ist vielleicht bei einem Unternehmen mit mehreren tausend Mitarbeitern nicht so einfach.
  • Es scheint, dass so ein Tool die Leute mehr dazu motiviert, eine Antwort zu schreiben als wenn sie ein E-Mail beantworten müssen. Das können wir statistisch zeigen: So und soviele Antworten haben wir mehr.
  • Wenn man das zwei- bis dreimal erlebt hat, sobald man selber zweimal eine gescheite Antwort innerhalb kurzer Frist hat, dann stellt sich die Frage schon nicht mehr: Dann ist es so logisch, dass man das tut.

Kundenorientierte Kategorisierung der Blogposts gemäss Pollard’s „What the Blogosphere wants more of“

Pollard’s “What the Blogosphere wants more of” - in Kategorien umgemünzt

In meiner Lernwerkstatt liegt der Rohling „Kategorien“. Daran wird also laufend gedanklich gefeilt. Einen wesentlichen Impuls, das Werkstück wieder einmal zur Hand zu nehmen, gaben mir diese Gedanken in Dave Pollard’s Blog. In der Randspalte rechts unten listet er auf: „What the Blogosphere wants more of“ (Abrufdatum Jan. und Feb. 2008). Was Blog-Leser inhaltlich suchen sind ja „Kundenbedürfnisse“. So drängte sich mir die Frage auf, wie man diese Kundenbedürfnisse in den Kategorien widerspiegeln kann, um einen befriedigenden Zugang zu den Inhalten zu bieten. Zusätzlich ging es mir darum, den Entwicklungsstand dieses Blogs an Pollard’s Aufruf und Anforderungen zu messen:

  • Was findet sich hier im Blog bereits, was fehlt und sollte dazu kommen?
  • Welche Kategorien kommen bei mir, aber nicht in Pollard’s Liste vor? Gilt dann der Umkehrschluss, dass diese Art Inhalte in der Bloggosphäre weniger interessieren? „Randnotiz“ mit kritischer Reflexion über den Blog und „Fragen“, die den Leser zu Beiträgen einladen, haben ihren Platz verdient, werde ich Pollard anfragen, via Kommentar.
  • Und schliesslich noch die Frage: Was fehlt zwar, ist aber ein Informationsbedürfnis, das hier im Blog gar nicht „bedient“ werden soll (nämlich meiner Entscheidung nach nicht: „fiction“, „political opinion“ und „great fotos“).

Was bei der Selbstanalyse herausgekommen ist, zeigt die Zusammenstellung in der obigen Tabelle. Wobei diese Gestaltungsübung wiederum einen Impuls ausgelöst hat, nämlich nach einem anderen Tool als Powerpoint zu suchen, mit dem solche Darstellungen in besserer Auflösung gelingen. Bloglive-long learning ist gefordert – seeking coaching. Über den Entstehungprozess dieser Kategorien (siehe rechten Randspalte hier) führe ich übrigens Buch, schliesslich ist der Blog sowohl zur Wissenskommunikation gedacht als auch ein Selbsterfahrungs-Forschungsprojekt über dieses Medium. Diese Kategorien-Chronologie wird bald einmal hier publiziert werden – mindestens 100 Tage soll der Blog dann jedoch schon „alt“ sein.