Mit dem Multiblog funktionieren Umfragen an alle (Teil 4 von 8)

Das kennen Sie doch auch: Da brennt einem gerade eine Frage unter den Nägeln, man weiss, dass es bestimmt jemand von den Arbeitskolleginnen oder -kollegen weiss und man nur fragen bräuchte. Natürlich hätte man die Antwort am liebsten sofort. Reihum telefonieren? Zu zeitaufwendig. E-Mail an alle senden? Damit kann man sich nachhaltig unbeliebt machen.
Dass die Lösung trotzdem kein Wunschtraum bleiben muss, zeigt die gelebte Praxis in diesem Unternehmen. Hören Sie in diesem ersten, aber fortgesetzten, „Case Friday“ dieses Jahres, was Marcel Albertin über die Erfahrungen mit Umfragen an alle in Web 2.0-Kultur zu sagen weiss.

Einige Kernaussagen des CTO von namics aus unserem Gespräch sind:

  • Super positiv ist … diese Brainstorming-Geschichte. Es ist enorm, wie schnell die Mitarbeiter darauf reagieren. Nach zwei Stunden habe ich garantiert 4-5 Antworten zu dem Thema.
  • Vorher mit den Mails konnte man das nicht zentral mit Statistiken belegen. … Das kann ich heute jedem Kunden, jedem (potenziell) neuen Mitarbeiter zeigen, wie das bei uns funtioniert. Das ist für mich immer noch das Schönste überhaupt am Ganzen.
  • Mein Paradebeispiel, das war eine Umfrage, die ich für einen Kunden gemacht habe; da wird es auch geschäftsrelevant. … innerhalb von wenigen Stunden habe ich 20 Antworten gekriegt. Ich konnte das gerade einbauen im Pitch bei dem Kunden.
  • Die Frage war eine Zeile lang. Die Antworten sind alle auch nicht lange. Aber das ist genau das, was ich gebraucht habe.
  • Das spielt natürlich sicher eine Rolle, wer fragt. Noch wichtiger als „wer fragt“ ist, „was ist es für eine Frage“.

Vorsätze zum Neuen Jahr: Andrea 2.0

Ein guter Arbeitstag beginnt mit … „… der täglichen Infodosis aus knapp 10 Blogs.“ (Lars Hinrichs)
So der heutige XING-Chef und Unternehmer im FAZ-Interview „Ich über mich“ mit dem Titel „Lars 2.0„.

Soweit bin ich noch nicht, muss ich doch offen zugeben, dass ich mir noch nicht die Gewohnheit zu eigen gemacht habe, Blogs regelmässig wie eine Tageszeitung zu lesen. Von „Andrea 2.0“ kann also noch nicht die Rede sein, aber das Jahr hat ja auch erst begonnen, und die 2.0 zu erreichen scheint mir ein durchaus umsetzbarer Vorsatz.

Zeitungslesestapel(Nun ja, sobald ich erst einmal die liegen gebliebenen Zeitungen von letztem Jahr durchgesehen habe – diesen Stapel hier im Foto habe ich vor dem Zugriff meiner Haushaltshilfe gerettet, ihr aber versprochen, dass er im neuen Jahr nicht mehr da sein wird, d.h. der Stapel hat noch eine Galgenfrist von einer Woche.)

Jetzt fragen Sie sich bestimmt auch, welche persönlichen Web 2.0 Anwendungen man in der zeitgemässen Wissensarbeit pflegen müsste, um sich „2.0“ fühlen zu können. Praktisch wäre, man käme auf zehn, dann könnte man vom Zehnkampf des Wissensarbeiters 2.0 sprechen. Das klingt aber zu athletisch und nach Besiegen von Einzelkämpfern, statt nach Teamarbeit. Motivierender wäre ein Punkteschema, nach dem man für sich selbst zusammenrechnet, ob man auf Niveau Web 1.3 oder z.B. bereits Web 1.8 operiert. Diesen Gedanken hatte ich schon zum roten Faden eines meiner Vorträge gemacht: „Sind Sie up-to-date?„.

Welche zehn Anwendungen in meine 10-er Liste gehören, werde ich demnächst in Fortsetzung der oben erwähnten – und downloadbaren – Vortragsinhalte in einem eigenen Beitrag beschreiben. Hier sei vorweggenommen: Mir fehlt mindestens ein Punkt für: „Newsreader einrichten und regelmässig nutzen„. Das sieht man ja schon daran, dass derzeit in diesem Blog noch eine Blogroll fehlt, also für mich die Auswahl der Blogs, die ich regelmässig zum Thema Enterprise 2.0 / Business 2.0 lese und empfehle. Gut Ding will Weile haben: Das kommt schon noch!

Randnotiz, Lernwerkstatt, Fundgrube, und welche Kategorien fehlen noch?

Die Bildung von Kategorien für Blogbeiträge ist eine Kunst. Wie wohl will der typische Leser dieses Blogs die Inhalte ordnen? Was Sie hier vorfinden, ist das, was sich beim Planen und Schreiben bisher so ergeben hat:

  • Case Friday“ war die erste und einfachste Kategorie und steht für die als Vlog aufbereiteten Interview-Ausschnitte mit Web 2.0 Erfahrenen.
  • Als „Lernwerkstatt“ kategoriesiere ich Beiträge, die von Wissen handeln, das ich mir selbst in einem längeren Gestaltungsprozess erarbeitet habe. Die Werkstatt Metapher drückt folgendes aus: Beim Gestalten bin ich konzentriert und längere Zeit als beim Verfassen von E-Mail an meinem Arbeitsplatz, meiner Werkbank mit Material und Tools. Es entsteht etwas Neues und Eigenes, das ich mir wie ein Schreiner gezimmert habe, sowohl in Hand- wie auch Kopfarbeit. Und das Ergebnis ist auch für die Nutzung durch andere gedacht, z.B. dieser Beitrag hier.
  • Oft findet man fertige informative Content-Objekte und muss nicht auf die eigene Herstellung zurückgreifen. Dafür gefällt mir der Begriff „Fundgrube„. Man findet Wertvolles, ohne dafür viel Zeit und Geld investieren zu müssen, das man wieder- und weiterverwenden kann. Und dabei kommt typischerweise das Gefühl auf, man wäre auf einen Schatz gestossen. Was ich für Sie und mich hier in die Fundgrube einteile soll trotzdem mehr als nur „Gesammeltes“ sein, eine Spur „Originalität“ gehört auch hier dazu. Das Gefundene wird duch persönliche Analyse mit Mehrwert versehen, dadurch personalisiert. So wie man ein Kleidungsstück aus der Fundgrube mit eigenen anderen Stücken oder Accessoires kombiniert oder sogar leicht umarbeitet, um es in das persönliche, aktuelle Outfit zu integrieren, so soll gefundener Content durch persönliche Analyse angereichert werden.
  • Randnotiz“ werden Postings genannt, die Bemerkungen über diesen Blog enthalten und nicht Informationen zum Thema Business 2.0. Als Metainformation sind die Randnotizen – jedenfalls i.e.S. – nicht als Business 2.0 Wissen zu verstehen. Das sehen Sie an diesem Beispiel.

Nun wird es bei diesen Kategorien nicht bleiben. Vielleicht werden mir Kommentare Aufschluss über die nützlichsten Schlagworte geben. Eine Leserbemerkung ist bereits der Vater des Gedankens einer neuen Kategorie. Jemand meinte, dass ich mir wohl zu jedem Blog-Beitrag ziemlich viele Gedanken machen würde. Da dies als fernschriftlicher Text ankam, fehlt mir die Kontextinformation, ob die Bemerkung als Kompliment oder eher als Rüge gemeint war, und wieviel Ironie darin steckt. Will der Schreiber sagen, der Blog könnte zu gedankenschwer werden und das solle ja ein persönlicher Blog nicht sein – jedenfalls nicht nur? Nun, dem kann vorgebeugt werden. Als ersten Schritt füge ich schon mal die Kategorie „Leichtigkeit“ hinzu, als persönliches Mahnmal an mich, auch mal etwas zu schreiben, was man nicht lange gedanklich mit sich herumträgt. Möge es mir gelingen, eine geschätzte Variante zu finden zur unendlichen Leichtigkeit und zur unerträglichen Leichtigkeit des Bloggens.

Der Weblog ist voll in Fahrt, ein Forum würde dümpeln (Teil 3 von 8)

Sie haben am 21.12. die dritte Episode des „Case Friday“ vermisst? Bei mir waren die Weihnachtsvorbereitungen so voll in Fahrt, dass dieser Tag zum „Casual Friday“ geraten ist und Sie nun heute Weiteres über das Funktionieren des internen Blogs von Namics erfahren.

Aktuell, einfach zu bedienen und sehr schnell sollte die Anwendung sein, denn für aktuelle Informationen, aktuelles Wissen, ist news.namics.com gedacht. Einfaches Posten, einfaches Kommentieren – ohne aufwendige Prozeduren, ohne Hindernisse: das macht den Erfolg des internen Weblogs aus, meint Marcel Albertin. Ein klassisches Diskussionsforum wäre weniger einfach zu bedienen und die Nutzungsbarriere entsprechend höher. Hören Sie hier, dass nicht nur die Nutzung gar nicht aufwendig ist, sondern genausowenig die Pflege der Inhalte.

Einige Kernaussagen des CTO aus unserem Gespräch sind:

  • Jeder Mitarbeiter kann ein Thema lancieren … da braucht es auch keinen Freigabeprozess.
  • Wenn da nach drei Monaten nichts mehr steht, schliesse ich das Thema wieder. Die Posts selber bleiben aber über die Suche nach wie vor erschliessbar.
  • Es wird hier kein Know-how hinterlegt, das längerfristig ein Thema ist. Für das haben wir andere Gefässe.
  • Nicht alle Leute lesen das auf der Web-Seite; das wird über RSS-Reader mit anderen Infos konsumiert, je nach Gusto, wie es der Mitarbeiter gewohnt ist.
  • Es ist erstaunlich, wie wenig Unterhalt das Ganze braucht: Einmal im Monat 1 Stunde Aufräumen. Inhaltlich mache ich praktisch überhaupt keine Eingriffe. Es gibt keine Redaktion oder Ähnliches. Es ist komplett von den Mitarbeitern selbst geführt.