Instant Messaging: Ordnungsrufe überflüssig (Teil 8 von 13)

Die Verschiebung der Uhrzeit für das Interview bei der Blogwerk AG in Zürich hat Peter Hogenkamp mir am Vorabend über mehrere Kommunikationskanäle mitgeteilt; hätten wir mehr miteinander zu tun, wäre das Vertrauen, dass mich Instant Messaging via Skype errreicht, schon etabliert gewesen. Hier berichtet er vom Fluch und Segen des Instant Messaging als Kommunikationsmittel im Arbeitskontext; er musste aber beim Instant Messaging noch keine grossen Ordnungsrufe starten.

Bei Blogwerk benutzt man Skype und Google Talk, weil die meisten Leute, die sich im Web bewegen, auch beides haben.

  • Es ist toll, wenn man sofort eine Antwort bekommt; andererseits will man natürlich nicht ständig abgelenkt werden.
  • Wenn er regeln wollte: Wann E-Mail? Wann Instant Messaging, wäre das wahnsinnig kompliziert, sagt Hogenkamp. Auch hier gilt wieder der Common-Sense-Ansatz. Er findet jede Weisung dazu  (z.B. die von mir an meine Mitarbeiter) anstrengend.
  • Wenn man in den Archivierten Nachrichten etwas sucht, ist es praktisch, wenn Chat- und E-Mail-Kommunikation zusammen durchsucht werden, was bei Google so ist, wenn man auch ein Mailkonto dort unterhält.
  • Die Gruppen-Chat-Funktion ist unentbehrlich. Sie wird parallel zu den Telefonkonferenzen genutzt, damit man z.B. URLs austauschen kann, aber auch sonst, wenn man schnell etwas abstimmen will. [Anm.: Das kann ich nur bestätigen; kürzlich fragte ich spontan drei meiner Doktoranden im Gruppenchat, ob sie es besser fänden, von „Social Media“ oder von „Social Software“ zu sprechen. Das war in 2 Minuten ausdiskutiert, obwohl jeder woanders war, und schnell entschieden, d.h. mein Workflow zum Business-2.0-Blog-Redesign konnte ohne Liegezeit abgeschlossen werden.]

2 Kommentare zu diesem Artikel


  1. Thorsten schrieb:

    Ich halte die Instant Messaging Systeme auch für immer wichtiger in Unternehmen, für die Kommunikation untereinander, gerade in Unternehmen mit Büros in mehreren Städten, aber auch als Höhrrohr an die Community der jeweiligen Experten der Branche.
    In vielen Unternehmen gilt diese Form der Kommunikation leider immer noch in den Bereich „Privat“ oder „verspielt“.

  2. Andrea Back schrieb:

    Dem kann ich nur beipflichten. Instant Messaging (Skype in meinem Fall) ist das Kommunikationsmittel neben E-Mail, das ich am längsten regelmässig benutze, und zwar praktisch ausschliesslich im Arbeitskontext, d.h. 95%. Wenn man mir das wegnehmen bzw. verbieten würde, wäre ich richtig frustriert und fühlte mich amputiert, d.h. ich könnte bestimmte Praktiken, wie ich mit anderen zusammenarbeite, nicht mehr nutzen. Die wenigen Störungen sind im Vergleich zu den Fällen, in denen es mir Vorteile gegenüber E-Mail bringt, zu vernachlässigen. Seit einiger Zeit nehme ich noch Twitter hinzu, wo ich auch eine Gruppe (insb. meine Doktoranden) gebildet habe, die ich regelmässig im Kommunikations-Cockpit habe. Und das sind zwei Verschiedene Kanäle, die ich auch beide neben E-Mail handeln kann. Es braucht allerdings alles Neue eine gewisse, aber kurze, Einschwingzeit: Eine Phase, um sich vom Vorurteilsstress zu lösen und zu entspannen. Eine Phase, um sich eine Gewohnheit im Umgang mit dem Medium zuzulegen, die man dann praktisch automatisch anwendet und keine Zusatzenergie mehr dafür aufwenden muss. Interessante Erfahrungen. Die Verlockungen der Ablenkung sind wirklich das einzige, gegen die es gewisse Disziplin braucht. Das beste Mittel sind Aufgaben, deren Erledigung erfüllt und motiviert. Denn wenn die mehr Befriedigung bringen haben sie ohnehin höhere Priorität, gegenüber der Alternative, sich im Kommunikationsrauschen aufzuhalten.

Schreiben Sie einen Kommentar