Produktivität von Wissensarbeitern: Seite 99 statt 99%

Heute liegt es erstmals in meiner Hand, zum offiziellen Erscheinungstermin: Das Buch „Web 2.0 in der Unternehmenspraxis“. Auf Seite 99 beginnt der Beitrag zum Thema „Produktivität von Wissensarbeitern“ (14 Seiten). Dieses Thema begleitet mich schon lange – insbesondere mein schlechtes Gewissen – sähe ich doch gerne meine persönliche Arbeitsproduktivität bei 99% der Zielmarke angelangt, statt dass die „99“ die vor mir aufgeschlagene Buchseite ist. Dieser Gedanke ist nun der Auslöser, endlich einen Eintrag auf meiner To-do-Liste anzupacken, um wieder einmal einen Produktivitäts- und Modernisierungsschub in meiner Wissensarbeitspraxis auszulösen.

Im Mai schrieb Marshall Kirkpatrick auf Readwriteweb den Post „5 Tools Everyone Working Online Should Have (IMHO)„. Er ermuntert darin „Several of these tools will deliver huge value to your workday and take less than 10 minutes to set up.“ Unter den Fünfen entdecke ich die personalisierte Suche mit Google, „A Custom Search Engine„, die ich noch nicht eingerichtet habe. Und wenn das in weniger als 10 Minuten geht … (Sie lächeln vielleicht schon).

Hier der Erfahrungsbericht aus meiner Lernwerkstatt, dies in die Tat umzusetzen:

http://www.google.com/cse. Es funktioniert! Für die reine Dateneingabe reichen die 10 Minuten tatsächlich, aber wenn man das Mitdenken mitzählt ist das natürlich eine Milchmädchenrechnung. Ich zumindest habe netto 30 Minuten darauf verwendet, die zu durchsuchenden Websites und Stichworte einzugeben, die mir auf Anhieb eingefallen sind – mit den üblichen Unterbrechungen, Ablenkungen und themenverwandten Nebentätigkeiten (wie die Idee per Mail weiterzuleiten) war ich eine Stunde beschäftigt. Für das systematische Durchforsten meiner verschiedenen Links sowie für die Verfeinerung der Suchbegriffe setze ich nochnmals mindestens 90 Minuten an. Zudem  fallen mir schon weitere Themengebiete und Projekte ein, für die ich CSEs (Custom Search Engines) einrichten möchte. Über den persönlichen ROI kann also erst nach einer Einschwingphase mit Wartungsarbeiten und nach längerer Nutzung berichtet werden. Wenn man die Kommentare zum „5-Tools-Post“ liest, darf man jedoch zuversichtlich einen positiven ROI erwarten.

Es gibt übrigens auch andere Möglichkeiten, als mit Google zu arbeiten und es weiter mit Informationen zu „mästen“, wie es einige inzwischen empfinden. U.a. schlägt Kommentar 11 ein Wikio-Feature vor und Kommentar 13 die Hyperwords Extension für Firefox.

Die 10-Min.-Milchmädchenrechnung fiele noch ungünstiger aus, wenn man die viele Zeit dazurechnet, welche die Gedanken an dieses To-do und dessen Aufschieben gekostet haben. (Mir fehlen hier jetzt ein Emoticon für leicht gequältes Lächeln und eines für gelassenes Lächeln.)

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