Technikversagen und seelische Umwälzungen: Roman eines Virtuosen

„Ich glaube, dass Handy, E-Mail und iPod die grösste Veränderung unserer Lebenswirklichkeit seit der industriellen Revolution bedeuten. Wir haben noch nicht mal angefangen, das zu verstehen.“ Das sagt Daniel Kehlmann, das mit Abstand jüngste Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in einem Interview (FAZ, 27.12.2008, Z6). Sein neues Buch ‚Ruhm‚ hat inhaltlich damit zu tun; es kommt morgen, am 16. Januar, heraus. Kehlmann hält es für sein bestes Buch, er sei damit künstlerisch am weitesten vorangekommen. Und er ist schon weit gewesen mit seiner Erzählkunst und dem Erfolg seines Buchs „Die Vermessung der Welt“ von 2005.

Es ist ein Roman in neun Geschichten, von denen viele davon handeln was passiert, wenn die Technik versagt. Kehlmann sagt weiter im Interview: „Es geht eben in ‚Ruhm‚ um die sich jetzt gerade ereignenden Veränderungen unseres Lebens. … Raum ist zu etwas anderem geworden: Man ist selbst ständig woanders, und zugleich führt man zu jedem Zeitpunkt ein Dutzend Konversationen mit Leuten, die über die halbe Welt verteilt sind. Das sind alles keine oberflächlichen Veränderungen. Was wir da mitmachen, ist eine grosse seelische Umwälzung.“

All diese Infos nähren meine Erwartung, dass es sich lohnt, über moderne Kommunikationstechnik einmal einen Roman zu lesen und nicht allein IT-Analysten-Blogs.

2 Kommentare zu diesem Artikel


  1. Ruhm und Kunst « Mythopoeia 2.0 schrieb:

    […] Back geht in ihren Randnotizen auf ihrem Blog BACKonTheFUTURE auf  auf die Neuerscheingung ein und sieht in ihm eine Alternative […]

  2. Daniel Kehlmann: “Ruhm” - neun Geschichten sind eben doch kein Roman « Alles aus München… und noch mehr schrieb:

    […] berichtet über Assoziationen mit Ruhm – vor und nach dem Erscheinen des neuen Kehlmann-Romans. BACKontheFUTURE interessiert sich vor allem für die Thematisierung der modernen Kommunikationstechniken im Roman. […]

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