Professors Should Write Chapterettes – Tolles Wort für Blogpost

Der Blogger Seth Godin wünscht sich in seinem Blogpost „Textbook rant“ die Verbannung des klassischen Lehrbuchs und zählt viele Gründe auf, warum er solche Bücher für ein überkommenes Format hält. Da ich erst diese Woche im Newsletter E-Learning die Kolumne geschrieben habe „Kriegt die totgesagte Vorlesung durchs Web-Video den Ritterschlag?“ springt mir so ein Text ins Auge.

Godin sagt auch dazu, wie man es besser machen sollte: „Professors should be spending their time devising pages or chapterettes or even entire chapters on topics that matter to them, then publishing them for free online. (it’s part of their job, remember?)  When you have a class to teach, assemble 100 of the best pieces, put them in a pdf or on a kindle or a website (or even in a looseleaf notebook) and there, you’re done. …“

Das ist die Idee! Da ist sie doch die Mission, die Erklärung warum ein Prof. so viel Zeit ins Blogpost-Schreiben investiert, obwohl das im akademischen Leistunsgpunkte-Katalog nicht aufgeführt ist. Und dann noch dieses Bon mot: So ein schönes Wort für Blogpost: „Chapterette„. Das kommt gleich in mein Anti-Denglipedia-Wiki, obwohl da gar keine Spalte für Francozismen ist.

1 Kommentar zu diesem Artikel


  1. Ute Hillmer schrieb:

    Wunderschönes Wort: Chapterettes…
    Passend zur Epoche und zum Thema: eine wissenschaftliche Recherchemethode „Bricolage“ (Levi-Strauss; später Turkle 1995; auch angelehnt an Foucault)- zugegebenermaßen noch wenig verbreitet… aber was nicht ist, kann ja noch kommen.
    Ein Brikoleur bricht bewusst aus seinen historischen Grenzen des Wissens und Selbstverständnisses aus, welche traditionell das Denken bestimmen (… denn der Kopf ist rund…). Der Ansatz legitimisiert unterschwellige Gedanken, Ideen, Befürchtungen durch eine sehr freie“Brikolage” – Collage von Themen die aus dem Bauch heraus sinnvoll erscheinen und bewusst disziplinäre Scheuklappen missachtet.
    In Verbindung mit Grounded Theory steht man am Ende vor interdisziplinären Erkenntnissen, welche einen Sachverhalt von einer ganz neuen Perspektive beleuchten. Super-spannend und augenöffnend, aber auch nervenaufreibend, denn man verlässt die sichere methodische Heimat.

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