Assessing the Burnout Likelihood of Global ERP Programs

Im Forschungsbereich  Business 2.0 werden Projekte und Vorgehensweisen zur unternehmensweiten Einführung von Social Business Software (Enterprise 2.0) behandelt (vgl. IMPACT-Forschungsprojekt). Im Zuge dessen interessiert, ob und inwieweit sich diese Projekte von klassischen IT-Projekten unterscheiden; deshalb untersuchen wir auch Management-Herausforderungen bei globalen ERP-Projekten, bei denen der „Faktor Mensch“  und das Veränderungsmanagement eine zentrale Rolle spielen. Hier die Ergebnisse eines Projekts, in dem eine Methode entwickelt wurde, die man als „Health-Check“ für globale ERP-Projekte sehen kann.
Abstract: Global enterprise resource planning (ERP) programmes are usually initiated top‐down, but the ubiquitous access to company process information leads to the empowerment of trained employees at all levels of the company. The success of current global ERP programmes depends on a wide range of factors, which often are installed already in the early phases of a global ERP programme. Therefore, success can be predicted early on in the programme. The paper describes the construction of a predictive assessment method of success probability of global ERP programmes.

Web-2.0-Geschäftsmodell: Es braucht eine neue Denkweise: Erfolgsfaktoren und Tipps

Die Serie von Kurz-Videos zu den O’Reillyschen Web-2.0-Prinzipien schliesst mit diesem neunten Beitrag. Im Gespräch mit Jörg Eugster, Geschäftsführer der OPAG Online Promotion AG , ist von Erfolgsfaktoren der Web-2.0-Geschäftsmodelle, dem Nichtverstehen des Internet, dem Umdenken-Müssen und vor allem von Herzblut und Begeisterung beim Internet-Unternehmertum die Rede.

Einige Kernaussagen, grösstenteils wortwörtlich, sind diese:

  • Über unser Webcam-Portal (SwissWebcams, Webcams.travel) hiess es «Das ist eine gute Idee, aber das gibt es ja schon! » Die Leute haben nicht begriffen, dass man etwas, das es schon gibt, einfach noch besser und anders machen kann. … Wir haben einen anderen Mehrwert geschaffen für die Benutzer, für verschiedene Situationen.
  • Wir wurden ja belächelt, als wir mit diesem Webcam-Portal begonnen haben. … Es hat niemand ganz verstanden, was das soll. … Wenn es zu viele Leute verstehen, dann ist es möglicherweise eben zu einfach, dann kann man auch zu einfach kopiert werden.
  • Auch wir hatten zu Beginn noch kein Geschäftsmodell, einfach die Begeisterung für etwas. … Die Empfehlung für Internet-Unternehmer ist: Wenn, dann mit Herzblut machen; dann das lange genug verfolgen – nicht zu früh aufgeben – und irgendwann wird es dann zu einem Erfolg.
  • Als die Internet-Blase geplatzt ist, da haben die Verleger hämisch gegrinst und gesagt: «Ja wir wussten, es ist halt doch dasselbe Geschäftsmodell.» Die Leute denken noch in der alten Welt. Es ist eben nicht dasselbe, es braucht eine neue Denkweise.
  • Man muss zuerst Relevanz, Traffic aufbauen. Erst dann kann man Geschäfte damit machen. Eugster kennt  Marketing-Leute, die übertrugen das verlegerische Modell auf eine Website und verkauften von Anfang an Einträge – und hatten dann das Problem, dass Werbebuchungen nicht verlängert wurden.
  • Auch das Web 2.0 verstehen viele nicht. Eugster findet, dass manche Nachfrage bei ihm, wie man das Web 2.0 für sich nutzen könnte, nicht weit weg ist von der Formulierung: „Wo kann ich mir das bestellen und herunterladen?“
  • Zu den Erfolgsfaktoren von Web-2.0-Geschäftsmodellen: Die erfolgreichen Modelle beginnen nicht unbedingt mit einer klaren Strategie und detaillierten Businessplan, sie entstehen durch einen Geistesblitz. Dann mache ich es mit Begeisterung, ohne dass ich schon die Dollarnoten sehe – so z.B. auch anfangs tel.search.ch. Gerade das ist der grosse Unterschied. Man muss erst mal schauen was passiert.
  • Wenn Eugster mit PR-Fachleuten über Blogs gesprochen hat, machte er oft die Erfahrung, dass man ihm entgegenhält: «Eine Medienmitteilung hat einen gewissen Standard zu erfüllen, das ist Berufsethos.» Da kommt immer dieser Qualitätsanspruch – auch für Journalisten. Auf der anderen Seite haben wir Leute, die sind auch nicht dumm. Wir finden die „kollektive Intelligenz“ partiell in Blogs drin. Ein Blogbeitrag ist etwas Individuelles, persönliche Erfahrungen. Jetzt ist da die Frage: Was ist besser? Ich sage in meinen Vorträgen immer: „Wer hat recht? – Nur der Kunde hat recht!“

Women Wired in Web 2009 – Women Wired in BOSW-Jury 2010

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S. Kemnitz - Jurorin BOSW Women Wired in Web

Die Jury zur Bestimmung der Best of Swiss Web Awards (BOSW) für 2010 hat letzte Woche getagt. Es waren wiederum fast runde 100 Juroren am Werk. Und doch war etwas ein klein wenig anders. Ob es jemanden aufgefallen ist? Es wurde jedenfalls kein Tamtam darum gemacht. Aber bevor ich dieses Rätsel auflöse, blicken wir zunächst auf BOSW im vergangenen Jahr zurück.

In 2009 gab es den Spezial-Award «Women Wired in Web».

Der Anteil von Frauen, die sich für ein Berufsbild in der Web- und IT-Branche entscheiden, ist verschwindend gering. Es braucht also Marketing-Massnahmen zur Ermunterung nicht nur von jungen Frauen, sondern auch ihrer Ratgeber/innen und Arbeitskollegen, diesen Weg einzuschlagen und Karrieren ins Auge zu fassen. Es ist bekannt, dass Vorbilder und Identifikationsfiguren sehr wirksam sind, Barrieren und Vorurteile abzubauen, dass gewisse Berufe nur für Männer oder für Frauen geeignet seien. Und genau das konnte der Award leisten: Frauen sichtbar machen, die eine leitende und massgebliche Rolle in preiswürdigen Web-Projekten inne haben, und damit lebendig zeigen: Das sind Frauen verschiedenster Persönlichkeiten, die Spass an ihrer Arbeit ausstrahlen und hochinteressante Ergebnisse mitgestalten. Solche Bilder braucht es  nicht einmal oder zweimal, sondern wieder und wieder, um die „alten“ und unbewussten Rollenbilder in den Köpfen durch zeitgemässere und vielfältige Eindrücke allmählich verblassen zu lassen.

Wie Gespräche an der Award-Night zeigten, wurde diese Intention und Bedeutung von Identifikationsfiguren von vielen nicht erfasst. Einige sahen es als ungerechtfertigte Bevorzugung von Frauen an, d.h. sie fühlten sich diskriminiert. Es war schwer für sie zu erkennen, dass die Frauen nicht nur als Anerkennung für ihre Leistung eine Bühne bekommen hatten, sondern dass die Bühnenbilder für die Zielgruppe gedacht sind, die Berufswahl- und Karrierewegsentscheidungen trifft und beeinflusst.

Nun aber zur Auflösung, was denn in 2010 ein klein wenig anders war: Wir wissen nicht, wie man die Wirkung dieser Women-Wired-in-Web-Aktion im grossen und ganzen messen könnte. Was wir wissen ist, dass aus der dafür in 2009 speziell zusammengestellten Frauenjury einige für die Jury-Community rekrutiert wurden, d.h. jetzt wirklich dazuzählen. In 2008 war der Frauenanteil unter den Jurymitgliedern ca. 5.5 Prozent, in 2010 waren 15 Frauen dabei, d.h nun sind es 17 %.

Wie müsste die Geschlechter-Diversity denn sein, damit man gar nicht mehr auf die Idee kommt, diese Zahlen überhaupt auszurechnen? Bis dahin wird es noch eine Weile gehen, schätze ich. Auch ausserhalb der Schweiz gibt es Plattformen für das Thema Berufsmarketing durch Identifikationsfiguren. Z.B. dieses Business Magazine for Female Internet Heroes. Wir sind gespannt, wann eine Projekteingabe dieser Art bei BOSW zu jurieren sein wird.

Blick zurück und voraus: Pragmatisch und schrittweise von 1.0 zu 2.0

In der Schlussrunde dieer Vlog-Serie zu den Web-2.0-Prinzipien erlaube ich mir, explizit danach zu fragen, was Fehleinschätzungen waren. Zum einen was man rückgängig machen musste, weil es nicht funktioniert hat. Zum anderen Fehleinschätzungen in umgekehrter Richtung: So hören wir, wo Überzeugungsarbeit notwendig war etwas zu machen, das sich zwar klar bewährt hat, an dessen Nutzen einige aber anfangs nicht recht glauben wollten.

Zu beiden Sichten gibt Jörg Eugster offen Auskunft.

  • Als wir begonnen hatten dachten wir, Affiliate Marketing (Performance Marketing) wäre das Geschäftsmodell. Es ist natürlich weit verbreitet, nur haben wir damit nichts verdient. Da muss ich sagen, da bringt Google AdSense unter dem Strich mehr.
  • Wir machen andere Dinge, die viel erfolgreicher sind, die uns helfen, Traffic aufzubauen.
  • Zu den Mitmachen-2.0 Glaubenssätzen meint Eugster: Wir haben ganz pragmatisch gesagt, wir fügen ein paar interaktive Elemente hinzu (Bewertungen, Kommentare) und sehen wie sich das entwickelt. Wir hatten nicht erwartet, dass das der Hammer wird.
  • Wo ich meine Kollegen überzeugen konnte war, dass wir einen Blog eingerichtet haben (Topin.travel und  Webcams.travel). Dort werden kurze Meldungen geschrieben, z.B.:
    • Wenn wir etwas Neues auf den Websites aufschalten,
    • wenn wir wieder eine grössere Anzahl neuer Mitglieder haben,
    • und wir nutzen den Blog auch für FAQs.
  • Ich kann nicht jede kleine Information als Pressemitteilung herausgeben. … Wenn Journalisten uns anschreiben, dann verweise ich auch auf den Blog als Quelle.
  • Die Verlinkung ist ausserdem ein Nutzen für das Suchmaschinenmarketing.
  • Die Weitergabe des Content (hier der Webcam-Aufnahmen) wird nicht empfunden wie die Copyright-geschützte Verwertung von Inhalten. Es ist im Interesse der Webcam-Betreiber, dass möglichst viele sie sehen; das ist ein Marketing-Instrument. Ausserdem gibt es die Backlinks zur Quelle.

Jörg Eugster, Geschäftsführer der OPAG Online Promotion AG